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Testing Basics: Risikobasiertes Testen

Risikobasiertes Testen ist ein Ansatz, der sich in der Softwareentwicklung zunehmend bewährt hat. Durch die Fokussierung auf die Testaktivitäten, die das höchste Risiko für das Projekt darstellen, ermöglicht es eine maximale Testeffektivität. In diesem Bericht werden die Grundprinzipien und Vorteile des risikobasierten Testens erläutert sowie bewährte Strategien und bewährte Vorgehensweisen zur Implementierung dieser Methode beschrieben.

Grundprinzipien des risikobasierten Testens:

Risikobasiertes Testen basiert auf der Annahme, dass nicht alle Funktionen einer Software von gleichem Risiko sind. Es identifiziert die Bereiche, in denen ein Fehler die größten Auswirkungen auf das Projekt haben könnte, und legt den Fokus der Testaktivitäten auf diese Bereiche. Zu den Grundprinzipien gehören die Analyse von Risiken, die Festlegung von Testprioritäten und die kontinuierliche Anpassung der Teststrategie entsprechend den sich ändernden Risiken.

Vorteile des risikobasierten Testens:

  • Effizienzsteigerung: Durch die Konzentration der Ressourcen auf die Risikobereiche können Testteams ihre Bemühungen auf die kritischen Aspekte der Softwareentwicklung lenken, was zu einer effizienteren Nutzung der begrenzten Testressourcen führt.
  • Frühzeitige Fehlererkennung: Indem die Bereiche mit dem höchsten Risiko priorisiert werden, können potenzielle Fehler frühzeitig erkannt und behoben werden. Dies hilft, kostspielige Fehler in späteren Phasen des Projekts zu vermeiden.
  • Verbesserte Testabdeckung: Risikobasiertes Testen stellt sicher, dass die Testaktivitäten auf die Funktionalitäten abzielen, die den größten Beitrag zum Gesamtrisiko leisten. Dadurch wird eine maximale Testabdeckung für die kritischen Teile der Software erreicht.

Implementierung und bewährte Vorgehensweisen:

  • Risikoanalyse: Die Identifizierung und Bewertung von Risiken ist ein entscheidender Schritt bei der Implementierung des risikobasierten Testansatzes. Dazu gehört die Ermittlung von potenziellen Risikofaktoren, die Analyse ihrer Auswirkungen und die Festlegung von Prioritäten.
  • Testplanung: Basierend auf den identifizierten Risiken werden Testziele und -strategien festgelegt. Hierbei ist es wichtig, die geeigneten Testtechniken und -werkzeuge auszuwählen, um eine angemessene Testabdeckung zu gewährleisten.
  • Kontinuierliche Anpassung: Da sich Risiken während des Softwareentwicklungsprozesses ändern können, ist es wichtig, die Teststrategie kontinuierlich anzupassen. Dies kann durch regelmäßige Überprüfung des Risikoprofils und Anpassung der Testprioritäten erreicht werden.

Die Erfahrung mit Projekten mit risikobasiertem Testen zeigt, dass das Testteam möglichst frühzeitig für das risikobasierte Testen motiviert und allenfalls in Workshops der Umgang mit den Testtechniken und -werkzeugen vermittelt werden sollte. So können der Nutzen und die Arbeitstechnik am besten den Tester vermittelt werden. Ebenso hat sich ein iterativer Ansatz mit regelmässigen Testzyklen bewährt, da mit der Zeit auch neue Risiken auftreten können. Es eignet sich auch wiederholbare Tests in kritischen Bereichen zu automatisieren, um menschliche Ressourcen für exploratives Testen oder andere wichtige Aufgaben freizusetzen.

Fazit:

Risikobasiertes Testen bietet eine effektive Methode, um die Qualität von Softwareprodukten zu verbessern, indem Ressourcen dort eingesetzt werden, wo sie am dringendsten benötigt werden. Es ermöglicht eine effiziente Nutzung von Testressourcen, frühzeitige Fehlererkennung und verbesserte Testabdeckung. Durch eine gründliche Risikoanalyse und die kontinuierliche Anpassung der Teststrategie kann das risikobasierte Testen erfolgreich in Softwareentwicklungsprojekte integriert werden.

Jürg Burkhalter - Senior Test Manager

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